Unsere Leistungen:

Tätigkeitsfelder der Ergotherapie

Ergotherapie in der Pädiatrie

…wendet sich an Kinder vom Säuglings- bis ins Jugendlichenalter, wenn ihre Entwicklung verzögert ist, sie in ihrer Selbständigkeit und Handlungs- fähigkeit eingeschränkt oder von Behinderung bedroht oder betroffen sind. Die Ursachen hierfür sind z. B. angeborene oder früh erworbene Störungen des Bewegungsablaufs oder Entwicklungsstörungen, Sinnesbehinderungen, Störungen der Wahrnehmungsverarbeitung, Störungen in der Sozial­ entwicklung und Kommunikationsfähigkeit sowie psychi­sche Erkrankungen und geistige Behinderungen.

Übergeordnetes Ziel ist immer größtmögliche Handlungskompetenz und im Zusammenhang damit die größtmögliche Selbständigkeit des Kindes.

Behandelt wird unter anderem nach den Behandlungskonzepten von Ayres (Sensorische Integrationstherapie), Affolter, Bobath, Castillo Morales und Frostig, sowie verhaltenstherapeutischen Grundlagen.

Grundsätzlich sollen alle in der Behandlung angebotenen Aktivitäten für das Kind in einem sinnvollen Handlungs­zusammenhang stehen. Der tatsächliche Entwicklungsstand des Kindes/Jugendlichen ist die Grundlage aller Maß­nahmen. Dafür müssen die geistigen, emotionalen und körper- lichen Fähigkeiten und Defizite des Kindes erfasst werden.

Die Beratung der Eltern und die intensive Zusam­menarbeit mit ihnen sowie der Austausch mit anderen, das Kind betreuenden Personen, sind unabdingbarer Be­standteil der Behandlung.


Ergotherapie in der Neurologie

… behandelt vor allem Erkrankungen des zentralen Nervensystems z. B. Schlaganfall, Schädel-/ ­Hirnverletzungen, Querschnittslähmungen oder Multiple Sklerose.

Eine neurologische Erkrankung bedeutet für den betroffenen Menschen in der Regel einen deutlichen Einschnitt in seinem bisherigen Leben. Dies kann zu einer vorübergehenden, häufig aber auch einer langfristigen und gravierenden Veränderung in seiner Lebenssituation führen. Es handelt sich meist um sehr kom­plexe Störungsbilder, die in besonde- rem Maße eine individuelle Herangehensweise erfordern.

Die Therapie basiert auf verschiedenen Behandlungsansätzen, wie z. B. Bobath, Affolter, Johnstone, Feldenkrais, PNF, Perfetti, Castillo Morales oder andere. Sie basiert auf einer gründlichen neuropsychologischen Befunderhebung, welche nie abgeschlossen ist und bis zum Ende der Therapie fortlaufend ergänzt wird.

Die Behandlung gilt als abgeschlossen, wenn die vereinbarten Behand- lungsziele erreicht wurden und der Patient bestimmte Handlungskompe- tenzen erworben hat, auch ohne dass alle früheren Fertigkeiten wieder erlangt wurden.


Ergotherapie in der Geriatrie

…wird bestimmt durch Erkrankungen, die durch den Alterungsprozess bedingt, einer ständigen Veränderung unterworfen sind. Die typischen Krankheitsbilder sind neurologische Erkran­kungen wie Schlaganfall, Morbus Parkinson, Multiple Sklerose, dementielle Erkrankungen, wie z. B. Morbus Alzheimer, degenerative und rheumatische Erkrankungen des Muskel- und Skelettsystems, Zustand nach Frakturen, Amputationen und Tumorentfernung, Depression, Psychose und Neurose.

Mehrfacherkrankungen (Multimorbidität), akute und chronische Krankheits- bilder und äußere Einflüsse wie die Wohnsituation und Veränderungen im sozialen Um­feld bestimmen die Maßnahmen. Durch altersbedingte physiologische Funktionseinschränkungen befindet sich der alte Mensch in einem labilen gesundheitlichen Gleichgewicht. Jede zusätzliche Erkrankung ist somit eine massive physische, psychische und soziale Belas­tung. Ergotherapie muss sich in der Geriatrie diesen Besonderheiten stellen. Um die größtmögliche Selb­ständigkeit im Alltag zu erhalten, ist es notwendig, verlorengegangene Funktionen wieder aufzubauen und vorhandene Fähigkeiten zu erhalten. Hierbei wird besonderes Augenmerk auf die Aktivitäten des täglichen Lebens, wie Essen und Trinken, Körperpflege, Bekleidung, Fortbewegung, sowie Kommunikation gelegt. Eine wichtige Rolle spielt in diesem Bereich auch die Angehörigenberatung und –anleitung.

Erfahrungen mit schwerster Pflegebedürftigkeit, mit Sterben und Tod gehören zum Berufsalltag der geria­trischen Ergotherapie und verlangen eine professionelle Reflexion von Grenzen und Möglichkeiten der Therapie. Die Berücksichtigung der spezifischen therapeutischen Möglichkeiten und die Einschätzung erreichbarer Thera­pieziele sind für den Erfolg der Arbeit mit dem älteren Patienten maßgeblich.


Ergotherapie in der Orthopädie

…behandelt Patienten aller Altersstufen mit Störungen aus den Bereichen der Orthopädie, Traumatologie und Rheuma­tologie. Dies sind z.B. ange- borene Fehlbildungen des Rumpfes, der Arme und Hände, Abnutzungs- erscheinungen und Erkrankungen der Wirbelsäule und anderer großer Gelenke, entzündliche und degenerative Gelenk­erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis, Verletzungen der Knochen, Muskeln und Sehnen und der Nerven, Amputationen, Lähmungen von Nerven vor allem der Arme und des Rumpfes, Tumoren der Knochen, Muskeln oder Nerven.

Die Beweglichkeit soll wieder hergestellt, die Muskulatur gekräftigt und die Geschicklichkeit und Koordination beider Hände und der einzelnen Finger normalisiert werden. In der Ergotherapie soll der Patient lernen, seine Kräfte zu nutzen und durch veränderte Verhaltens­weisen und Arbeitsabläufe eine bleibende Behinderung zu kompensieren, auch im Sinne des Gelenkschutzes. Dieses kann auch durch Training mit speziellen Hilfsmitteln, von Ergotherapeuten ange­fertigten Handschienen oder Prothesen erfolgen.

Körperliche Folgen der Grundkrankheit werden durch ergotherapeutische Maßnahmen gemildert, vorhandene Fähigkeiten gestärkt. Das Ziel ist, ein Maximum an Lebensqualität zu sichern und eine größtmögliche Selbständigkeit in allen Bereichen der persönlichen, häuslichen und beruflichen Lebensführung zu erreichen.


Ergotherapie in der Psychiatrie

…behandelt Patienten aller Altersstufen mit psychotischen, neurotischen und psychosomatischen Störungen sowie mit Suchterkran­kungen. Dies sind z.B. psychische Störungen im Kinder­- und Jugendalter, Neurosen, Persönlichkeits- ­und Verhaltensstörungen, Depressionen, Schizophrenien, schizotype und wahnhafte Störungen, Essstörungen, affektive Störungen, dementielle Syndrome, hirnorgani­sches Psychosyndrom, Störungen bei Alkohol-, Drogen-, Medikamenten- und Spielsucht.

Im Wesentlichen sind dabei drei Behandlungsansätze von Bedeutung: Die kompetenzzentrierte Methode, bei der ausgewählte Techniken und Tätigkeiten vom Patienten ausgeführt werden, um verlorengegangene oder nicht vorhandene Fähigkeiten zu erlernen oder zu üben. Bei der interaktionellen Methode steht die Auseinandersetzung der Gruppen- mitglieder miteinander im Vordergrund. Die ausdruckszentrierte Methode beinhaltet vom Patienten kreativ zu gestaltende Angebote, wobei er zur Auseinandersetzung mit seinen Gefühlen, Wünschen und Strebungen angeregt wird.

Eine Behandlung bei psychischen Störungen ist auch angezeigt, um bei der Verarbeitung eines schwerwiegen­den Krankheitsverlaufes zu helfen oder den praktischen Umgang mit einer bleibenden schweren Schädigung zu verbessern.


Arbeitstherapie

…ist ein Behandlungsfeld der Ergo­therapie, bei dem Arbeit unter wirklichkeitsnahen Bedingungen als Mittel der Therapie eingesetzt wird. Der Patient wechselt zunehmend aus der Rolle des Behandelten in die des Handelnden über.

Bei Menschen, die aufgrund einer psychischen, geistigen oder körperlichen Erkrankung in ihren Arbeitsfähigkeiten und -fertigkeiten beeinträchtigt sind, so dass sie einer beruflichen Tätigkeit nicht oder nur sehr eingeschränkt nachgehen können, werden arbeitstherapeutische Behand­lungsverfahren angewendet.

Es ist die Aufgabe des Therapeuten, die Arbeitsfähigkeit des Patienten zu erreichen. Dazu schafft er die ent­sprechenden Rahmenbedingungen, Übungsbereiche und entwickelt Förderprogramme. Basierend auf eine Arbeits- und Berufsanam­nese, sowie Anforderungs- und Fähigkeits­profil werden realitätsorientierte Trainingsan­gebote und Belastungserprobungen durchgeführt. Der Ergotherapeut berät den Patienten bzgl. der Möglich­keiten der Aufnahme einer beruflichen Tätigkeit oder der Wiedereingliederung in das Arbeitsleben, er hat die Möglichkeit den Klienten an seiner (neuen) Arbeitsstelle zu betreuen und passt diesen Arbeitsplatz ggf. individuell an.